EuroLSJ

Fragen

Fragen zu EuroLSJ

„Was ist EuroLSJ?“

L, S und J sind die in Europa am häufigsten vorkommenden Anfangsbuchstaben des Wortes für „Sprache“. Die Idee war ursprünglich inspiriert durch internationalen Studentenaustausch und die Inhalte etymologischer Wörterbücher (Herkunfts­wörterbücher).

Ein gut recherchiertes etymologisches Wörterbuch kann bereits sehr anschaulich die Reichweite der internationalen Verbreitung von Wörtern darstellen – eine Vielfalt, in der sich zugleich Einheit verbirgt. Vor diesem Hintergrund europäisches Sprachgut zusammenzutragen war die zentrale, und übrigens bis heute faszinierende Herausforderung.

Hierbei halfen über die Jahre die immer besser gewordene Technik, die direkte Zuarbeit von Mitwirkenden mit verschiedenen Muttersprachen, sowie der Kontakt mit Wissenschaftlern bei linguistischen Fachkongressen in Europa. Und die Selbsterfahrung von dort zumeist in Landessprache gehaltenen Vorträgen.

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„Wozu Europäisch? - Es spricht doch jeder Englisch!“

Das Problem ist nicht, dass wir Englisch sprechen können. Das Problem ist, dass wir dazu gezwungen sind, weil wir keine Wahl haben. Denn Englisch entfremdet die Europäer eher voneinander, als dass es sie zusammenführt und miteinander vertraut macht.

Die wichtigsten Sprachen Europas sind die Muttersprache des Konversationspartners und die eigene Muttersprache.

Die Muttersprache des Kommunikationspartners ist eine wichtige Geste von Respekt und Interesse und motiviert zur Zusammenarbeit. Dies schafft Gemeinschaft und gibt jedem das Gefühl, dazu zu gehören.

Die eigene Muttersprache ist die einzige Sprache, die nicht nur ein Werkzeug zum Transport von Informationen ist, sondern ein System des Denkens und Fühlens - ein Mittel, um authentisch und präsent zu sein.

Europa ist da, wo die Sprachen der Europäer gesprochen werden. Europäisch repräsentiert sie alle und macht sie für Alle zugänglich. Auf diese Weise ist es möglich, Europa zum Leben zu erwecken.

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„Haben wir heute nicht andere Sorgen als solche Kleinlichkeiten wegen der Sprache? Die Menschheit steht mit dem Klimawandel vor einer existenziellen Krise.“

Konstruktives Handeln entsteht durch Würdigung. Klimaschutz beginnt daher mit dem Gesprächsklima.

Noch nie war das Leben auf der Erde so sehr von gemeinsamem konstruktivem Handeln abhängig wie heute. Muttersprachliche Kommunikation ist die Voraussetzung dafür. Kommunikation in einer Fremdsprache ist nicht nur nicht zuverlässig, sondern erzeugt auch destruktive Abwehrreaktionen, die wir jetzt absolut nicht gebrauchen können.

Es geht also besonders bei diesem Thema darum, Vielsprachigkeit zu handhaben und sich auf Gemeinsamkeiten zu besinnen. Das EuroLSJ-Projekt ist hierfür das perfekte Vorbild – zwar nicht für die ganze Welt, aber zumindest für die europäischen Sprachen. Es ist der beste Ansatz, der für diesen Zweck existiert.

Die Auswahl lautet also nicht 'EuroLSJ oder Klimaschutz', sondern: EuroLSJ und Klimaschutz, oder keins von beiden.

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„Ist der Brexit nicht der Gegenbeweis zu der These, dass Europa durch Respekt vor den Muttersprachen seiner Bürger zusammenwächst?“

Obwohl die EU versucht, die Muttersprache der Briten gegen alle anderen durchzusetzen, hat Großbritannien als erstes Land den Austritt aus der EU beschlossen. Ist der Brexit nicht der Gegenbeweis zu der Behauptung, Gemeinschaft werde durch die Muttersprachen der Mitglieder erzeugt? - Eine wichtige Frage! Nun:

Man kann in diesem Fall Briten nicht mit Kontinentaleuropäern vergleichen. Die Muttersprachen der meisten Kontinentaleuropäer werden im Ausland, das heißt als Fremdsprache, kaum oder gar nicht gelernt und gesprochen. Deshalb gilt für einen Kontinentaleuropäer: ‚Wo meine Sprache gesprochen wird, da ist Inland, da ist Heimat.‘ Wer die Muttersprache des Konversationspartners spricht, und seien es nur ein paar Worte, der bekundet Interesse an ihm und seiner Herkunft und Zugehörigkeit, und alleine schon dieses Verhalten erzeugt Gemeinschaft.

Für einen Briten ist die Situation eine völlig andere: In der Folge des britischen Weltreiches sind rund um den Globus Tochter-Staatsvölker angelsächsischer Nation entstanden. Ein Brite kann heute eine Weltreise machen, ohne seinen Sprachraum zu verlassen. Wenn dann Europäer kommen und Englisch nur als Fremdsprache sprechen, ist klar, dass der Faktor Muttersprache ohne jede Wirkung bleibt. Im Fokus der Aufmerksamkeit bleibt der Verlust an Souveränität durch die Mitgliedschaft in der EU. Dies trifft aber ausschließlich auf Briten zu.

Für die Europäer ist der Brexit also kein Grund, daran zu zweifeln, dass die wichtigste Sprache Europas die Muttersprache des Konversationspartners ist.

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„Wieso Europäisch? - Es gibt doch schon Esperanto, und das ist auch gescheitert!“

Esperanto ist der alte Vorschlag einer neuen Sprache, Europäisch ist die neue Dokumentation einer alten, schon immer da gewesenen Sprache. Die Zahl der gebürtigen Sprecher von Esperanto liegt nahe Null, die von partiellem Europäisch bei 600 Millionen in Europa und etwa noch einmal so vielen außerhalb. Die Verbreitungszahlen für jeden Einzelfall sind im Wörterbuch ja ausgewiesen.

Dass Europäisch überhaupt mit Esperanto verglichen werden kann, mag daran liegen, dass es sich bei beiden um Sprachaufzeichnungen handelt, die keiner einzelnen Nation oder Region zugeordnet sind. Der Unterschied ist jedoch der, dass sich die Aufzeichnung von Esperanto am Prinzip der Einfachheit orientiert hat, die Aufzeichnung von Europäisch dagegen an der Realität. Ein Wörterbuch ist daher im Fall von Esperanto eine Empfehlung, im Fall von Europäisch eine Information.

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„Soll man Europäisch direkt verwenden?“

Diese Frage wird unter „Aktivitäten“ beantwortet. Mit dem „Zurück“-Pfeil Ihres Browsers kommen Sie von dort wieder hierher.

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„Der Fundus enthält viele lateinische Fremdwörter, deren weite Verbreitung ja nichts Neues ist!“

Es kommt drauf an, wo man nachschaut. Wo die Wörter mit c- oder re- anfangen sicher; unter bl- und k- sieht es schon anders aus.

Es sollte ja auch aus möglichst vielen Themenbereichen und Sprachniveaus etwas dabei sein: Alltagssprache, Jargons, Fachbegriffe, aus Wissenschaft, Religion, Politik usw.

Dabei haben Wörter, die den klassischen Bildungssprachen Latein und Griechisch entstammen und in den heutigen Einzelsprachen als Fremdwörter vorkommen, den Vorteil, dass Ihre Verbreitung in Europa eine besonders gute Flächendeckung hat und man somit für jede einzelne Sprache sehr schön sehen kann, wie sie die Wörter assimiliert, d. h. an ihre Gewohnheiten angepasst hat. Für den Anfang, um mit dem Thema vertraut zu werden, sind diese Wörter also eine große Hilfe.

Mit fortschreitender Recherche vor allem in die Alltagssprache wird sich das aber relativieren und es wird immer mehr Vokabular zusammenkommen, das aus anderen Kombinationen von Sprachen stammt.

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„Sie verwenden nur das lateinische Alphabet. Könnte europäische Sprache nicht auch in kyrillischen oder griechischen Buchstaben geschrieben werden?“

Ja sicher. Serbokroatisch ist die Vorlage: eine Sprache in zwei Alphabeten mit derselben Orthographie! Es wäre auch eine Gelegenheit für jeden Europäer, sich mit allen drei europäischen Alphabeten vertraut zu machen.

Ich allein möchte jedoch nicht die neuen Zeichen erfinden, die notwendig sind, um eine repräsentative europäische Orthographie in kyrillischen oder griechischen Buchstaben zu reproduzieren.

Dies ist ohne native Benutzer des kyrillischen und griechischen Alphabets nicht möglich. Aber ich bin absolut offen und dankbar für Ideen in diese Richtung.

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letzte Aktualisierung: 01.03.2020



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